Philosophie & Ethik in der Grundschule

Menschen sind mit Tieren befreundet. Tiere helfen Menschen. Menschen gehen in den Zoo oder in den Zirkus, um Tiere anzusehen. Menschen halten Tiere als Haustiere oder als Nutztiere. Menschen jagen und essen Tiere. Menschen führen mit Tieren im Interesse des medizinischen Fortschritts Versuche durch.

Manche Haltungsbedingungen in Zoos, im Zirkus, in der Tierzucht, in der Massentierhaltung oder verschiedene Maßnahmen in manchen Schlachthöfen verstoßen gegen das Wohl der Tiere und führen zu Diskussionen darüber, ob und wie man die Bedingungen für solche Tiere verbessern kann. Berichte in den Medien über skandalöse Verstöße gegen das Wohl von Tieren rufen immer wieder sehr kontroverse Debatten in der Öffentlichkeit, der Politik, der Ethik oder in Bildungseinrichtungen hervor.

In Debatten der Angewandten Ethik, der Tierethik schreiben wir Tieren einen spezifischen moralischen Status in Bezug auf ihre Eigenschaften und Fähigkeiten zu, leiten Argumente zum angemessenen Umgang mit Tieren aus entsprechenden Kriterien der Schutzwürdigkeit ab und gleichen diese Schutzkriterien mit den Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnissen von Menschen in einem komplexen Prozess der Güterabwägung ab. Im Rahmen eines solchen Abwägungsprozesses lässt sich ein ethisch angemessener Umgang mit Tieren begründen.

Ein verantwortungsvoller und achtsamer Umgang mit Tieren ist auch für Kinder in der Grundschule ein wichtiges Thema. Bildung im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und im Sinne der Förderung der Nachdenklichkeit fordert eine reflexive Auseinandersetzung mit dem Verhalten der Menschen gegenüber Tieren.

Für jüngere Kinder sind die Fragen, was Menschen und Tiere unterscheidet, mit welchem Tier man befreundet sein kann, welche Tiere man unter welchen Bedingungen nutzen darf und warum auch Tiere schützenswerte Lebewesen sind, wichtig und lebensnah.