1. Welche Vorteile bietet mir die PASSWORT LUPE Fibel?
  2. In meinem Bundesland gibt es einen verbindlichen Grundwortschatz. Was bietet mir das Klasse 1-Material dazu an?
  3. Ich suche Aufgaben im Bereich „Freies Schreiben“. Was bietet da das Klasse 1-Material?
  4. Warum findet man auf der Buchstaben-Tabelle bzw. in den Klasse 1-Materialien keine Wörter mit „unmarkiertem langem i“ (Merk-i/Igel-i)?
  5. Im Kontext LUPE höre ich immer wieder „prototypisches Wortmaterial“ – was bedeutet das und warum ist das wichtig?
  6. Um was für Wörter handelt es sich bei den Wörtern auf den Buchstabenseiten unten links?
  7. Warum sind die Wörter unten in der Lineatur auf den „Wörter für alle Fälle“-Seiten nicht sortiert?
  8. Aus welchen Texten sind ab Seite 88 (J j) die Wörter zur Vorentlastung?
  9. In Kapitel 1 und 2 erscheinen mir die Zahlen 1-9 für die Methode auf den „Detektivwissen überprüfen“-Seiten als zu schwierig für meine Kinder.
  10. Wozu sind die Wörter in der Randspalte?
  11. Die Fragen unter den Kapiteleinstiegsgeschichten erscheinen anspruchsvoll. Sollte man sich für die Bearbeitung dieser Seite richtig Zeit nehmen?
  12. Wozu dient der Zettel auf den Seiten im AH zu Beginn eines jeden Buchstabens?
  13. Sollen die „Unter der Lupe“-Seiten von allen Kindern be- bzw. erarbeitet werden?
  14. Was bedeutet die blau-lila Farbe im Silbendruck mancher Texte?
  15. Was bedeuten die überkreuzten Silbenbögen unter Wörtern in den Kopiervorlagen?
  16. Warum sind die Wörter auf den „Wörter für alle Fälle“-Seiten nicht silbisch gedruckt?
  17. Die Texte im Jahreszeiten-Kapitel sind grau gedruckt. Warum?
  18. Die Seiten der Fibel wirken sehr voll und damit anspruchsvoll. Ist die Fibel eher etwas für Kinder bzw. Klassen, die stärker sind?

Welche Vorteile bietet mir die PASSWORT LUPE Fibel?

  • Aufgaben auf den Seiten zum Zuhören und zum sinnentnehmenden Lesen
  • Lesen und Schreiben strukturiert und möglichst zielführend erlernen
  • inklusive erweitertem Angebot für leistungsstärkere Kinder direkt auf den Buchstabenseiten (→ Randspalte)
  • moderner Sprachansatz
  • nicht nur Progression der Buchstaben, sondern auch Progression der Lesetexte
  • konsequenter Umgang mit Häufigkeitsregeln (i/ie)
  • inklusive Seiten zur Sprachbetrachtung und „Mini-Aufgaben“ auf den Seiten (→ „Unter der Lupe“)
  • moderne Illustrationen und spannende Geschichten schon von Beginn an
  • ritualisiertes Angebot zur Arbeit mit dem Grundwortschatz

In meinem Bundesland gibt es einen verbindlichen Grundwortschatz. Was bietet mir das Klasse 1-Material dazu an?

In der Fibel gibt es eine Seite pro Kapitel, die sich ganz mit dem Thema „Grundwortschatz“ beschäftigt (→ „Wörter für alle Fälle“-Seite). Hier finden sich neben Häufigkeits-/Funktionswörtern auch jeweils eine Auswahl an Wörtern aus den Grundwortschätzen der verschiedenen Bundesländer. Bei der Auswahl der Wörter wurden alle Grundwortschatz-Listen, die bis zur finalen Konzeption der Seiten (1. Quartal/2019) vorlagen, berücksichtigt. Zusätzlich gibt es eine gesonderte Grundwortschatzkartei für die Klassen 1/2, die ergänzend hinzugezogen werden kann.

Ich suche Aufgaben im Bereich „Freies Schreiben“. Was bietet da das Klasse 1-Material?

In den Kopiervorlagen gibt es zu jedem Kapitel eine Kopiervorlage zum „Freien Schreiben“. Sie passt thematisch zu dem Kapitelthema und/oder zu einer Seite aus dem Kapitel. Vier jahreszeitliche Schmuckrahmen können darüber hinaus für solche Anlässe genutzt werden. Natürlich können auch die großflächigen Illustrationen der Fibelseiten als Anlass genutzt werden.

Warum findet man auf der Buchstaben-Tabelle bzw. in den Klasse 1-Materialien keine Wörter mit „unmarkiertem langem i“ (Merk-i/Igel-i)?

Die Wörter der Klasse 1-Materialien und die Buchstaben und Laute der Buchstabentabelle sind vor allem nach dem Kriterium „Häufigkeit in der deutschen Sprache“ (Verhältnis zwischen Phonemen und Graphemen) und „typisch für die deutsche Sprache“ (Wörter aus zwei Silben, mit erster betonter und Schwa-e in der der zweiten Silbe) ausgewählt. Den Kindern werden so im Schriftspracherwerb vor allem Laute, Buchstaben und Wörter „mit an die Hand gegeben“, mit denen sie nicht nur sicher erste bekannte Wörter lesen und verschriften, sondern mit denen sie sich auch neue Wörter erschließen können. Irreführende und falsche Anlautbilder (oft: Igel als Anlaut-bild für das I/i) führen z. B. zu falschen Ergebnissen bei der Verschriftung von Wörtern. Denn: In den meisten Fällen ist das lange „i“, das man hört, mit dem „ie“ zu verschriften – und nicht mit „i“. Wörter mit „Merk-i“ werden dann in den folgenden Klassenstufen im Rahmen von Merkschreibungen erlernt und thematisiert.

Im Kontext LUPE höre ich immer wieder „prototypisches Wortmaterial“ – was bedeutet das und warum ist das wichtig?

Bei prototypischen Wörtern handelt es sich um Zweisilber, bei denen die erste Silbe betont ist und die zweite Silbe ein Schwa-e enthält (z. B. Biene, Tafel, Reiter, Besen). Wörter dieser Art sind sehr typisch für die deutsche Sprache. Die Arbeit mit prototypischen Wörtern hat nicht nur zum Vorteil, dass sich Kinder so ganz implizit mit der Betonung deutscher Wörter vertraut machen, sondern auch, dass sie dieses Wissen dann im nächsten Schritt auf zweierlei Art für sich nutzbar machen können:
  • Neues, unbekanntes Wortmaterial kann so viel schneller richtig erlesen werden (Fehlbetonungen führen oft zu einem Errätseln der Wortbedeutung)
  • Macht man dieses implizite Wissen dann explizit (z. B. über die „Unter der Lupe“-Seiten), dann kann es vor allem auch für die Rechtschreibung sinnvoll genutzt werden.

Um was für Wörter handelt es sich bei den Wörtern auf den Buchstabenseiten unten links?

Diese Wörter dienen der sprachlichen Vorentlastung. Sie kommen in den Texten der linken Seite (Fibeltext auf Lesestufe 1) vor und sollen sowohl inhaltlich wie auch sprachlich (was den Leseprozess anbelangt) die anschließende Textarbeit entlasten. Dies kommt besonders leseschwächeren Kindern, aber auch Kindern mit Deutsch als Zweitsprache entgegen.

Warum sind die Wörter unten in der Lineatur auf den „Wörter für alle Fälle“-Seiten nicht sortiert?

Ein mögliches Übungsformat ist es, die Wörter nach dem Abc zu sortieren. Ideen dazu finden Sie im Kommentar für Lehrerinnen und Lehrer bzw. auf der BiBox.

Aus welchen Texten sind ab Seite 88 (J j) die Wörter zur Vorentlastung?

Es handelt sich sowohl um Wörter aus dem Text auf Lesestufe 1 (silbisch gedruckt), als auch auf Lesestufe 2 (nicht-silbisch gedruckt). Grund dafür ist, dass die Kinder spätestens hier dazu angeleitet werden sollen, auch die Texte der Lesestufe 2 zu lesen, weil sich das Verhältnis zwischen Texten der Lesestufe 1 und 2 ab diesem Zeitpunkt zugunsten des Textes auf Lesestufe 2 verkehrt.

In Kapitel 1 und 2 erscheinen mir die Zahlen 1-9 für die Methode auf den „Detektivwissen überprüfen“-Seiten als zu schwierig für meine Kinder.

Es wird davon ausgegangen, dass innerhalb der ersten Wochen des ersten Schuljahres zunächst die Zahlen im Zahlenraum 1-9 erarbeitet werden, um mit den Kindern überhaupt im Mathematikunterricht beginnen zu können.
Die Variante, die Leseflüssigkeit und Lesegeschwindigkeit mit dieser Aufgabe zu überprüfen, ist nur ein Angebot. Zu Beginn kann eine individuelle Diagnose der Leseflüssigkeit auch in Kombination mit dem einzelnen Schüler/der einzelnen Schülerin und der Lehrkraft erfolgen. Es würde dann auch reichen, wenn die Lehrkraft sich die Wörter lediglich vorlesen lässt und dann überprüft, wie gut das Kind die Wörter schon lesen kann. Die Möglichkeit mit den Zahlen 1-10 und Fingeraufzeigen die Leseflüssigkeit überprüfen zu können, ist nur ein Angebot, um das im Klassenverbund überprüfen zu können. In den Kopiervorlagen 1 sowie auf der BiBox findet sich dazu eine organisatorische Hilfe, die übergangsweise oder alternativ hinzugezogen werden kann. 

Wozu sind die Wörter in der Randspalte?

Mit der Randspalte wird schwerpunktmäßig der Anforderungsbereich 3 auf den Fibelseiten bedient. Die Wörter der Randspalte dienen der Wortschatzerweiterung sowie der Erweiterung des Sichtwortschatzes und bieten ein weiteres Lesetrainingsmaterial, an dem besonders leistungsstärkere Kinder üben können, wenn diese mit dem Lesen der Fibeltexte (und ggf. mit der Beantwortung der Verständnisfragen) bereits fertig sind. Anhand des Wortmaterials der Randspalte wird der morphematische Ansatz der Fibel gestärkt.

Die Fragen unter den Kapiteleinstiegsgeschichten erscheinen anspruchsvoll. Sollte man sich für die Bearbeitung dieser Seite richtig Zeit nehmen?

Die Kapiteleinstiegsgeschichten sind ein Angebot, um das Zuhören als Kompetenz zu üben. Die Fragen darunter überprüfen das zuhörende Verstehen. Dabei ist es, wie auch schon aus dem Bereich der Sprachvermittlung bekannt, üblich, einen Text mehrmals vorzulesen/diesen vorzuspielen. Es braucht also, wenn man das Zuhören und das verstehende Zuhören trainieren möchte, durchaus Zeit. Je nach Schwerpunkt kann natürlich unterschiedlich mit den Fragen umgegangen werden.

Wozu dient der Zettel auf den Seiten im AH zu Beginn eines jeden Buchstabens?

Auf diesem Zettel sieht man Lulu, Umut, Paul und Elsa. Jedes dieser Kinder steht für eine Station zur Buchstabenerarbeitung. Der Zettel ist also eine Möglichkeit sich die Buchstaben zusammen mit Ihren Kindern handlungsorientiert im Rahmen einer Stationenarbeit erarbeiten zu können. Entsprechende Stationskarten gibt es im Rahmen der Kopiervorlagen, Hinweise und Ideen zu möglichen Stationen finden Sie im Kommentar für Lehrerinnen und Lehrer. Alles zusammen gibt es auch in digitaler Form auf der BiBox zur Fibel.

Sollen die „Unter der Lupe“-Seiten von allen Kindern be- bzw. erarbeitet werden?

Ja. Die Seiten sind bewusst sehr „basal“ konzipiert. Dies soll allen Kindern einen Zugang zu den Fragestellungen der Seite ermöglichen. Die Seiten sind für die gemeinsame Erarbeitung in der Klasse gedacht.

Was bedeutet die blau-lila Farbe im Silbendruck mancher Texte?

Die Wörter in der Fibel sind entsprechend der Sprechsilben eingefärbt (und nicht nach Schreibsilben; O-ma, zwei Sprechsilben vs. Oma, keine Trennung gemäß Trennung von Schreibungen). Da einige (Mehr-)Grapheme diesem Prinzip folgend nicht sicher einer Silbe zugeordnet werden können (Beispiel: Fische; das sch gehört weder klar zur ersten noch zur zweiten Silbe; es liegt im Silbengelenk), werden sie gesondert gekennzeichnet. Die Kinder lernen an diesen Stellen „Diese Buchstaben spricht man doppelt, man schreibt sie aber nur einmal.“ Das gilt für Folgende Grapheme: sch, ch, ng, ck, tz, x. Dies trifft allerdings nur auf Wörter zu, in denen diese besonderen (Mehr-)Grapheme einem kurzen Vokal folgen. Bei Fische wird das sch doppelt gesprochen, nicht aber bei Dusche.

Was bedeuten die überkreuzten Silbenbögen unter Wörtern in den Kopiervorlagen?

Hierbei handelt es sich um eine äquivalente Kennzeichnung zu der blau-lila Farbe in der Fibel und in den Arbeitsheften. Die sich überkreuzenden Bögen kennzeichnen die (Mehr-)Grapheme sch, ch, ng, ck, tz und x im Silbengelenk nach kurzem Vokal.

Warum sind die Wörter auf den „Wörter für alle Fälle“-Seiten nicht silbisch gedruckt?

Bei den Wörtern dieser Seite handelt es sich sowohl um Häufigkeits-/Funktionswörter (oben) wie auch um Wörter aus den Grundwortschätzen der verschiedenen Bundesländer (unten). Im Kommentar für Lehrerinnen und Lehrer und auf der BiBox finden sich diverse Hinweise dazu, wie damit gearbeitet werden kann. Diverse Übungsformate würden mit einem vorgegebenen Silbendruck nicht funktionieren (z. B. Wörter abschreiben und in Silben gliedern).

Die Texte im Jahreszeiten-Kapitel sind grau gedruckt. Warum?

Diese Texte enthalten Wortmaterial, das außerhalb der Buchstabenprogression liegt. Sie sind deshalb tendenziell schwieriger zu erlesen.

Die Seiten der Fibel wirken sehr voll und damit anspruchsvoll. Ist die Fibel eher etwas für Kinder bzw. Klassen, die stärker sind?

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die PASSWORT LUPE Fibel ist vor allem eine Fibel für leistungsheterogene Klassen und sie hat gerade leistungsschwächere Kinder bei der Konzeption im Blick. Auch wenn die Seiten schon zu Beginn relativ voll wirken, ist zu bedenken: Die Fibel hat nur sechs Kapitel. Im Schnitt ist davon auszugehen, dass Sie in Kapitel 3 schon fast am Ende des ersten Schulhalbjahres angekommen sind. Zudem orientieren sich die  Buchstabenseiten der Fibel orientieren sich gerade an leistungsschwächeren Kindern und sie liefern Ihnen das „Komplettpaket“ für leistungsheterogene Klassen.
  • differenzierte Lesetexte: Wörter mit Leseschwierigkeiten werden erst nach und nach angeboten
  • ritualisiertes Erlesen: durch die vielen prototypischen Wörter, also Zweisilber mit betonter erster Silbe und Schwa-e in der zweiten Silbe, kommen die Kinder ganz implizit zu einer richtigen Betonung der Wörter hin; diese erleichtert dann auch das Verstehen der Wörter
  • Wörter zur Vorentlastung/unten links
  • sprachlich einfachere und meist kürzere Texte auf der linken Fibelseite
  • durchgehender Silbendruck in den einfacheren Texten der Lesestufe 1
  • differenzierte Fragen zum Hör- und Textverständnis (rechte Einstiegsseiten, Fragen Buchstabensei-ten/unten rechts)
  • klarer und ritualisierter Aufbau der Seiten