Der Erfolg einer Balanced Scorecard hängt entscheidend davon ab,
wie Strategien und Ziele kommuniziert werden: Die betroffenen Mitarbeiter(innen) und ggf. der Betriebsrat sind schon bei der Formulierung der Ziele und Vorgaben einzubeziehen. Nur so schafft die Scorecard Transparenz und Akzeptanz. Nur so werden unrealistische Ziele und ungeeignete Kennzahlen vermieden. Nur so hilft sie allen Beteiligten bei der Umsetzung. Andernfalls besteht die Gefahr des Widerstands und der Ablehnung, da „man sich in seinen Leistungen kontrolliert fühlt“. Für die Führungsebenen bedeutet die Einführung der Scorecard einen Wechsel zum kooperativen Führungsstil und die Bereitschaft zu Veränderungen (einschließlich der Abgabe von Macht). Die Balanced Scorecard umzusetzen bedeutet auch, sie als
Grundlage für regelmäßige Berichte durch den Controller zu verwenden. Nur so erfüllt sie ihren Zweck,
Führungs- und Steuerungsinstrument zu sein.
Im folgenden Beispiel werden aus der vorhergehenden Übersicht nur die wichtigsten und passenden Ziele, Kennzahlen und Vorgaben in den Bericht übernommen. So soll erreicht werden, dass der Bericht übersichtlich und aussagefähig bleibt.
Beispiel:
In den Auswertungen sind diejenigen Abweichungen zu hinterfragen, die mehr als 10 % ausmachen. Insbesondere ist auf die negativen Abweichungen zu achten. Außerdem ist bedeutsam, dass die verschiedenen Perspektiven im
Gesamtbild gesehen werden:
So ist zwar die Umsatzsteigerung um 40 % höher ausgefallen als geplant, zugleich haben aber die Qualität nachgelassen und die Zufriedenheit der Mitarbeiter(innen) deutlich abgenommen. Auch neue Kunden konnten nicht in der geplanten Höhe dazu gewonnen werden. Offensichtlich ist die Umsatzsteigerung mit einer überproportionalen Kostenzunahme „erkauft“ worden. Die Umsatzzunahme hat auch nicht zu einer Erhöhung des Marktanteils geführt. Ein Grund hierfür könnte sein, dass die Mitbewerber ebenfalls mit höheren Umsätzen „punkten“ konnten. Dem Controller obliegt es, hier die Bezüge herzustellen und Konsequenzen vorzuschlagen.
1Grundmodell der Balanced Scorecard nach Kaplan, Robert S./Norton David P.: Balanced Scorecard, Stuttgart 1997
2 Stakeholder (= Anspruchsgruppen) sind alle Personen, Gruppen, Institutionen, die ein Interesse am Unternehmen haben oder von den Aktivitäten des Unternehmens direkt oder indirekt betroffen sind.
3 Shareholder sind die Eigentümer/Anteilseigner (Investoren) des Unternehmens. Sie nehmen insbesondere bei Kapitalgesellschaften Einfluss auf die Unternehmensziele.