Interview mit Elmar Wagener, Beiratsmitglied von Praxis Geschichte
Interview mit Elmar Wagener, Beirat von Praxis Geschichte
Bereits seit 30 Jahren bietet Praxis Geschichte aus dem Westermann‐Verlag Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrern zweimonatlich Unterrichtsanregungen und Materialien für einen schülergerechten und modernen Geschichtsunterricht. Im Spektrum der geschichtspädagogischen Periodika hat sich die Zeitschrift längst als Marktführer etabliert. Sowohl über die Anfänge als auch über die Zukunft von Praxis Geschichte sprach Florian Cebulla, verantwortlicher Redakteur der Fachpublikation, mit einer ganz besonderen Person: Elmar Wagener (OStD i.R.), einem Beirat der ersten Stunde.
Praxis Geschichte: Im Januar 1988 erschien die erste offizielle Ausgabe von Praxis Geschichte, diesem war in 1987 ein erfolgreiches Testheft vorangegangen. Herr Wagener, Sie sind Beirat der ersten Stunde. Wie haben Sie die Anfänge von Praxis Geschichte erlebt?
Elmar Wagener: Im Frühsommer 1987 konzipierte der damalige Redakteur von "Praxis Geographie" mit mir und anderen mögliche Inhalte und Zuschnitte einer Zeitschrift für den (gymnasialen) Geschichtsunterricht. Sie sollte dazu beitragen, die von Geschichtslehrkräften beklagten Defizite der älteren Lehrbuchgeneration durch schülergerechte Materialien und Sprache abzumildern.
Praxis Geschichte: Mit welchem Ziel haben Sie und der Verlag damals die Arbeit begonnen? Eine didaktische Unterrichtszeitschrift für das Fach Geschichte war zu der Zeit ziemliches Neuland.
Elmar Wagener: Wir hatten die Erwartung, dass in so manchem Lehrerschreibtisch wahre Schätze an Unterrichtsvorbereitungen ruhten, die es zu heben galt. Und wir glaubten auf diesem Weg nicht nur Leser, sondern auch Autoren gewinnen zu können. Dementsprechend stellten wir unsere Arbeit unter das Motto "Aus der Praxis – für die Praxis". Die Reaktionen auf das Testheft gaben uns Recht: Die Resonanz war geradezu umwerfend.
Praxis Geschichte: Was kennzeichnet die Themenauswahl seit den Anfängen von Praxis Geschichte?
Elmar Wagener: Wir haben in den vergangenen 30 Jahren neben sehr erfolgreichen und häufig nachgefragten Epochenthemen immer wieder Längsschnitte und Hefte mit methodischen Fragestellungen erstellt. Außerdem haben wir eine breite Streuung der Epochenthemen von den frühen Hochkulturen bis ins 20. Jahrhundert angestrebt. Zudem haben wir seit 1998 mit Reihen wie "Schauplätze…"‚ "Epochenjahr…" oder "Lebenswege…" neue Zugriffe auf Epochenthemen angelegt.
Praxis Geschichte: Welche Aufgaben im Beirat finden Sie bis heute besonders reizvoll?
Elmar Wagener: Immer wieder reizvoll ist es, gemeinsam mit dem Redakteur und den aus sechs verschiedenen Bundesländern stammenden Beiräten, die Jahresprogramme und die Heftfolge auszuhandeln. Ebenso große Bedeutung kommt der Diskussion der Heftkonzeptionen mit den jeweiligen Moderatoren zu.
Praxis Geschichte: Hat sich die Arbeitsweise über die Jahre verändert?
Elmar Wagener: Dank der zunehmenden Bereitschaft unserer Autoren, ihre Beiträge auf die Heftkonzeption auszurichten, haben die Hefte an Geschlossenheit gewonnen: Sie bieten ein in sich schlüssiges Konzept, können als Unterrichtsreihe eingesetzt werden. Die intensive redaktionelle Vor‐ und Nachbereitung tut ihr Übriges.
Praxis Geschichte: Haben Veränderungen in der Geschichtsdidaktik und in der Schullandschaft in der Arbeit des Beirates ihren Niederschlag gefunden?
Elmar Wagener: Die seit längerem jedem Heft vorangestellten didaktischen Überlegungen haben zu einer engeren Verzahnung der Einzelbeiträge in jedem Heft geführt. Auch wurden die Autoren dazu angeregt, die Position des Unterrichtsbeitrages im didaktischen Feld zu bestimmen und Hinweise zur methodischen Umsetzung zu geben. Zudem sind die Hinweise für den Unterrichtseinsatz zu jedem Beitrag im Kasten "Das Thema im Unterricht" mehr und mehr ausgeschärft worden.
Praxis Geschichte: Welche Perspektiven sehen Sie für das Fach Geschichte in der heutigen Bildungslandschaft?
Elmar Wagener: Wenn die Kultusministerien den Thukydides‐Gedanken "man könne mit der Geschichte rückwärts schauend vorwärts schauen" beherzigten, ist mir um die Bedeutung des Faches für nachhaltiges Lernen in der Schule nicht bange. Auch für beispielhaftes multimediales Lernen bietet sich das Fach Geschichte an. Und es gibt – man denke nur an die Praxis Geschichte Reihe "Clips & Copy" – interessante Ansätze für einen zeitgemäßen, multimedialen Geschichtsunterricht.
Praxis Geschichte: Lieber Herr Wagener, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch.
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