„Unter der Lupe“-Seiten in der Praxis
Marie-Claire / 18.11.2021


Liebe LUPE-Blog-Leserinnen und Leser,

wie ich letzte Woche bereits angekündigt habe, geht es im heutigen Beitrag um die „Unter der Lupe“-Seiten. Sarina hatte ja bereits im September einen Beitrag zu den „Unter der Lupe“-Seiten in der Theorie gepostet. Jetzt ziehe ich mit dem Praxisteil nach.

Auch wenn ich an den Sprachbüchern mitgearbeitet habe, war die Planung und Umsetzung der „Unter der Lupe“-Seiten aus der Fibel neu für mich. Nebst Sarinas Beitrag wird die Arbeit mit diesen Seiten im Kommentar für Lehrkräfte auch sehr gut beschrieben und man kann sich prima daran orientieren. Beides hat mir wirklich geholfen, den Ablauf und meine Planung etwas zu strukturieren und Schwerpunkte effektiv zu setzen.

Als Einstieg der Doppelseite habe ich den Kindern die Geschichte aus den Kommentaren für Lehrkräfte vorgelesen. Vorab hatte ich passend dazu ein interaktives Tafelbild mit Hilfe der Vorlage zur eigenen Gestaltung aus der BiBox erarbeitet. Wie auch die vier Detektive, haben meine Kinder schnell bemerkt, dass zwei Buchstaben fehlen, und fanden auch zügig die richtige Lösung.
Bildmaterial privat
Alternativ kann man natürlich auch das passende interaktive Tafelbild aus der BiBox nutzen. Dieses habe ich auch integriert. Damit haben wir anhand weiterer Beispiele bewiesen, dass jede Silbe einen Kern benötigt, damit wir sie bzw. Wörter lesen können. Dazu haben wir die Wörter zusätzlich in Silben gegliedert und die Kerne in die Silbenbögen eingetragen, damit es noch deutlicher wird.
Die Kinder haben dann auch selbst Wörter vorgeschlagen, woran wir das ganze Prozedere wiederholt durchführten. Natürlich haben wir dadurch auch darüber gesprochen, dass wir derzeit erst drei von fünf Kernen kennen und auch die beiden anderen Kerne Ii und Oo angesprochen. Anschließend konnten fast alle Kinder ihr neu erworbenes Wissen im Arbeitsheft und zusätzlich auf der Kopiervorlage austesten. Ein paar Kinder benötigten noch etwas mehr Sicherheit und wir testeten die Regel an weiteren Beispielen an der Tafel. Am nächsten Tag wiederholten wir die Kerne und die Regel an neuen Wörtern.
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Anschließend ging es weiter mit der zweiten Lupe-Seite: kurze und lange Vokale. Dazu warfen wir einen Blick auf die Buchstabentabelle, kreisten alle Buchstaben ein, die wir bisher kennen und schnell fiel den Kindern auf, dass die Vokale A, E und U und auch die anderen Laute auf der linken Seite zwei Anlautbilder zeigen, wohingegen alle anderen Buchstaben nur eines besitzen. Wir sprachen alle Anlautbilder zu den Vokalen deutlich und ich unterstützte die Länge durch die passenden Bewegungen.
Dabei fiel einigen Kindern auf, dass die Vokale in manchen Wörtern lang und in anderen Wörtern kurz klingen. Auch dazu hatte ich ein interaktives Tafelbild erstellt, wo wir unsere neuen Erkenntnisse wieder austesten konnten. Auch dazu gibt es ein fertiges interaktives Tafelbild in der BiBox, das ich wieder integriert habe. Ebenso wie am Vortag übte ich mit manchen Kindern an der Tafel weiter. Die anderen Kinder arbeiteten im Arbeitsheft und auf der Kopiervorlage. Anfangs fiel es den meisten Kindern wirklich schwer, den Vokal lang und kurz auszusprechen und dazu die Bewegungen auszuführen. Das festigt sich jedoch, wenn man es wirklich regelmäßig übt (beispielsweise zu Beginn einer Stunde als kurze Übungseinheit). Demnach baue ich beides in meinen Unterricht ein. Wörter in Silben zu schwingen, die Kerne herauszufiltern und zu überprüfen, ob der Vokal in der ersten Silbe kurz oder lang ist, passt eigentlich immer.
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Was mir die Arbeit mit den „Unter der Lupe“-Seiten gezeigt hat:
Sie eröffnet den Kindern wirklich, Sprache unter die Lupe zu nehmen. Auch wenn wir bisher nur ein paar Buchstaben kennengelernt haben, können wir schon wirklich viel damit erforschen und entdecken. Das ist auch eine gute Abwechslung zum Buchstabenlehrgang und zeigt den Kindern, was sie eigentlich schon alles können.


Ich hoffe, ihr bemerkt ebenso die Vorteile dieser Doppelseiten und ich wünsche euch viel Spaß bei der Arbeit damit.
Eure Marie-Claire