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Downloads für Lehrkräfte in gastronomischen Berufen – Impulse, Perspektiven und Praxiswissen

Impuls 1:

Zukunft gestalten – Ausbildung in Hotel und Gastronomie neu denken

Berufliche Bildung zwischen Tradition und Transformation
Die Ausbildung in Hotel- und Gastronomieberufen ist traditionell stark praxisorientiert. Doch die Anforderungen an Auszubildende und Lehrkräfte verändern sich rasant. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, veränderte Gästeerwartungen und ein spürbarer Fachkräftemangel stellen die Branche vor neue Herausforderungen. Die berufliche Bildung muss darauf reagieren – mit zeitgemäßen Inhalten, neuen Methoden und einer stärkeren Verbindung zur Lebenswirklichkeit der Lernenden.

Neue Kompetenzen für eine neue Generation
Neben fachlichen Fertigkeiten wie Kochen, Servieren oder Gästekommunikation gewinnen sogenannte Future Skills an Bedeutung: digitale Medienkompetenz, interkulturelle Kommunikation, Teamfähigkeit und unternehmerisches Denken. Lehrkräfte stehen vor der Aufgabe, diese Kompetenzen in den Unterricht zu integrieren, ohne die handwerkliche Qualität der Ausbildung zu vernachlässigen.
Dabei ist es entscheidend, die Lernenden als aktive Gestalter ihrer beruflichen Zukunft zu verstehen. Projektorientiertes Arbeiten, reale Fallbeispiele und die Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen können helfen, die Ausbildung lebendig und relevant zu gestalten.

Berufsausbildung als Schlüssel zur Fachkräftesicherung
Die Gastronomie braucht qualifizierten Nachwuchs – und die Ausbildung ist der zentrale Hebel, um junge Menschen für die Branche zu begeistern. Eine moderne, wertschätzende und zukunftsorientierte Ausbildungskultur kann dazu beitragen, die Attraktivität gastronomischer Berufe zu steigern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Lehrkräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie sind nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Begleiter, Motivatoren und Impulsgeber für die berufliche Entwicklung ihrer Schüler/-innen.

 

Impuls 2:

Berufsausbildung im Wandel – Was Lehrkräfte jetzt wissen müssen

Veränderte Rahmenbedingungen in der Gastronomie-Ausbildung
Die berufliche Ausbildung in der Gastronomie steht unter dem Einfluss vielfältiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen. Die Erwartungen an Auszubildende steigen, gleichzeitig sinkt die Zahl der Bewerber/-innen. Lehrkräfte müssen sich in diesem Spannungsfeld neu positionieren und ihren Unterricht an die veränderten Bedingungen anpassen.
Die duale Ausbildung bietet dabei große Chancen – vorausgesetzt, sie wird flexibel und lernendenzentriert gestaltet. Das bedeutet: mehr Raum für individuelle Förderung, stärkere Praxisbezüge und eine didaktische Öffnung hin zu digitalen und projektorientierten Formaten.

Didaktische Herausforderungen und Chancen
Lehrkräfte in gastronomischen Berufen stehen vor der Aufgabe, komplexe Inhalte verständlich und praxisnah zu vermitteln. Gleichzeitig müssen sie die Lernenden motivieren, eigenständig zu denken und Verantwortung zu übernehmen. Das gelingt besonders gut, wenn Unterricht nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zur Reflexion und zum Mitgestalten anregt.

Wichtige didaktische Ansätze sind:
  • Handlungsorientierung: Lernen durch Tun, z. B. in realen oder simulierten Arbeitssituationen
  • Individualisierung: Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen und Interessen
  • Digitalisierung: Einsatz von Lernplattformen, Apps und digitalen Tools zur Unterstützung des Lernprozesses
Berufsschule als Innovationsraum
Die Berufsschule kann ein Ort der Innovation sein – wenn Lehrkräfte die Freiheit und die Ressourcen erhalten, neue Konzepte zu erproben. Kooperationen mit Betrieben, interdisziplinäre Projekte und die Einbindung aktueller gesellschaftlicher Themen machen den Unterricht lebendig und relevant.
Die Ausbildung in Hotel und Gastronomie ist mehr als das Erlernen eines Berufs – sie ist ein Beitrag zur Gestaltung einer Branche, die sich im Wandel befindet.

 

Impuls 3:

Digitale und haptische Lernmedien für gastronomische Berufe

Medienvielfalt als Schlüssel für erfolgreichen Unterricht
Die Ausbildung in gastronomischen Berufen lebt von Anschaulichkeit, Praxisnähe und Vielfalt. Lehrkräfte greifen dabei auf unterschiedliche Medien zurück – von Lernsituationen und Rezeptkarten bis hin zu digitalen Lernplattformen und interaktiven Übungen. Die Kombination aus haptischen und digitalen Materialien ermöglicht einen abwechslungsreichen und effektiven Unterricht.

Digitale Medien: Chancen und Herausforderungen

Digitale Lernmedien bieten zahlreiche Vorteile:
  • Flexibilität: Inhalte können orts- und zeitunabhängig genutzt werden
  • Interaktivität: Lernende können aktiv mit dem Material arbeiten
  • Aktualität: Inhalte lassen sich schnell an neue Entwicklungen anpassen
Gleichzeitig erfordert der Einsatz digitaler Medien didaktisches Know-how: Welche Tools sind sinnvoll? Wie lassen sich digitale Inhalte in den Unterricht integrieren, ohne die persönliche Beziehung zu den Lernenden zu verlieren?

Physische Lernumgebungen und analoge Materialien als praxisnahe Grundlage
Gedruckte Lehrbücher und Arbeitshefte gehören in vielen Berufsschulen weiterhin zum festen Bestandteil des Unterrichts. Sie bieten Struktur, sind unabhängig von technischen Voraussetzungen und unterstützen konzentriertes Arbeiten. Auch wenn nicht alle Schulen mit Arbeitsheften arbeiten, sind sie dort, wo sie eingesetzt werden, eine hilfreiche Ergänzung.
Besonders bedeutsam sind die physischen Lernorte wie Lernküchen, Lernrestaurants oder Empfangsbereiche, die in vielen Schulen zur Verfügung stehen. Sie ermöglichen realitätsnahe Übungssituationen und fördern das handlungsorientierte Lernen. In diesen praxisnahen Umgebungen können Auszubildende ihre beruflichen Kompetenzen direkt anwenden und vertiefen.

Medienkompetenz als Teil der Ausbildung

Für Lehrkräfte bedeutet Medienvielfalt auch: Sie müssen selbst medienkompetent sein und ihre Auswahl didaktisch begründen können. Die Fähigkeit, zwischen digitalen und analogen Medien zu wechseln und beide sinnvoll zu kombinieren, ist ein zentraler Bestandteil moderner Unterrichtsgestaltung.
Die Ausbildung in Hotel und Gastronomie profitiert von einem ausgewogenen Medieneinsatz – und von Lehrkräften, die diesen bewusst und kreativ gestalten.

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