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Was ist das Leseband?

Neue Impulse für den Leseunterricht

Lesen ist eine Schlüsselkompetenz – für schulischen Erfolg, gesellschaftliche Teilhabe und lebenslanges Lernen. Grundschullehrkräfte begleiten Kinder mit viel Engagement beim Lesenlernen, vermitteln grundlegende Fähigkeiten und fördern gezielt die Lesekompetenz. Dennoch zeigen aktuelle Studien: Viele Kinder erreichen nicht das erwartete Niveau – ein klarer Auftrag, den Leseunterricht weiterzudenken, neue Schwerpunkte zu setzen und wirksame Methoden zu integrieren.

Warum Leseflüssigkeit der Schlüssel ist


Lesen ist mehr als das Verstehen von Texten. Es beginnt mit der sicheren Beherrschung grundlegender Fähigkeiten: flüssiges Lesen, angemessenes Lesetempo und korrektes Dekodieren. Diese sogenannten basalen bzw. rangniederen Kompetenzen sind entscheidend, um komplexere Lesestrategien erfolgreich zu nutzen – und letztlich Freude am Lesen zu erleben. Wer flüssig liest, versteht besser. Wer versteht, liest lieber.
Gemeinsame Lesezeit fest in der Stundentafel

Leseförderung braucht Struktur und Wiederholung. Gerade in der Grundschule helfen ritualisierte Abläufe, um Sicherheit zu geben und Fortschritte sichtbar zu machen. In vielen Bundesländern wird derzeit an entsprechenden Konzepten gearbeitet: Die einen nennen es Leseband, andernorts ist es die Verbindliche Lesezeit oder Sichere Basis. Allen gemeinsam ist eine fest im Stundenplan verankerte tägliche oder regelmäßige Zeitspanne von 15 bis 20 Minuten. Diese Zeit, in der alle Kinder einer Schule zeitgleich lesen, findet zusätzlich zum Deutschunterricht statt.
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Mit Lautleseverfahren von der Basis zur Strategie

In der gemeinsamen Lesezeit werden Lesemethoden eingeführt und ritualisiert, deren Wirksamkeit in der Forschung gut belegt ist – insbesondere Lautleseverfahren. Dabei lesen Kinder in Partnerarbeit oder Kleingruppen kurze Texte mehrfach laut. Formate wie Würfellesen, Chorisches Lesen, Tandemlesen, Hören und Mitlesen sowie das Vorlesetheater erzielen besonders gute Effekte.
Das wiederholte Lesenüben im Rahmen dieser Methoden trainiert und automatisiert rangniedere Kompetenzen wie Dekodieren und Leseflüssigkeit. So entsteht die Grundlage für ranghöhere Kompetenzen: das Verstehen komplexer Inhalte und der Einsatz von Lesestrategien. Lautleseverfahren fördern zudem Konzentration, Wortschatz, Ausdrucksfähigkeit – und nicht zuletzt die Lesemotivation. Ein klarer Ablauf, kurze Texte und regelmäßiges Üben schaffen eine verlässliche Basis für nachhaltige Lesekompetenz.
Tipps und Impulse für Ihren Unterricht
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