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Das Würfellesen ist ein motivierendes und kooperatives Lautleseverfahren ab Klasse 1, das sich durch seine spielerische Struktur und eine soziale Komponente auszeichnet. In Kleingruppen von zwei bis vier Kindern wird ein Text gelesen, der in mehrere gleich lange Abschnitte oder Sätze unterteilt ist. Nach einer kurzen stillen Lesephase würfelt ein Kind mit einem Würfel, dessen Seiten mit „Ich“, „Du“ und „Wir“ beschriftet sind. Alternativ kann auch ein gängiger Zahlenwürfel verwendet werden. Dabei werden den Zahlen 1+2 der Modus „Ich“, 3+4 der Modus „Du“ und den Zahlen 5+6 der Modus „Wir“ zugewiesen. Je nach Ergebnis liest das Kind selbst („Ich“), bestimmt ein anderes Gruppenmitglied („Du“) oder die gesamte Gruppe liest gemeinsam („Wir“). Die anderen Kinder lesen dabei immer still mit und führen unterstützend einen Finger unter der Textzeile. Nach jedem Würfeln wird zunächst der letzte gelesene Abschnitt oder Satz wiederholt und ein weiterer kommt hinzu. So entsteht eine schrittweise und mehrfache Auseinandersetzung mit dem Text, die Leseflüssigkeit, Lesetempo und vertieftes Textverständnis fördert.

Gleichzeitig stärkt das Verfahren die soziale Interaktion. Die Kinder unterstützen sich gegenseitig, übernehmen Verantwortung und erleben gemeinsames Lesen als positives Gruppenerlebnis. Besonders Kinder mit höherer Lesekompetenz können dabei eine unterstützende Rolle übernehmen. Das Würfellesen lässt sich flexibel in die tägliche Lesezeit integrieren und eignet sich sowohl für den Regel- als auch den Förderunterricht. Es verbindet Leseförderung mit kooperativem Lernen und schafft eine motivierende Leseatmosphäre.
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Weitere Methoden zum Leseband
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